Montag, 24. September 2007

guess who's back

Millionen von Lesern, Milliarden von verzweifelten Frauen und die gesamte Weltpresse fragen sich: Wo ist Märchy?

Antwort: In den Ferien war er. In Kalabrien. Ihr wisst schon: Mafia, Kontakte pflegen, Kartelle aufbauen, das übliche halt.

Aber ich will euch nicht mit poker-unrelevanten Ferienstories langweilen. Nur so viel: schön wars.

Ach ja, etwas zum Thema Poker gab's dann doch noch: 200 Paulson-chips, etwas merkwürdig in racks verpackt und mit Klebeband zugeschnürt können von den italienischen Flughafen-security-dudes unter Umständen für eine Bombe gehalten werden. Falls ihr so was in der Art vorhabt, empfehle ich euch also, den Satz "Das ist keine Bombe, das sind Pokerchips" auf italienisch auswendig zu lernen.


Gruss & ship it
Märchy

Mittwoch, 12. September 2007

i suck @ cashgame

Seufz.

Momentan läufts nicht gut. Varianz du Arschloch. Ich kann mich nicht mal grossartig über suckouts und dergleichen beklagen. Natürlich verliere ich jeden einzelnen coinflip, normal. Aber auch sonst geht gar nichts. Keine set/set oder gar flush/flush-Situationen, wenn ich mal nice hand habe, hat der andere einfach noch nicer hand oder überhaupt nichts. Am schlimmsten ist es beim cashgame.
Wobei ich gestehen muss, dass ich mit meinem eigenen Spiel da überhaupt nicht zufrieden bin. Ich kann nicht mit dem Finger auf bestimmte Fehler zeigen, ich weiss einfach, dass ich nicht wirklich gut spiele.

Im Moment läuft es immer so: Ich baue meine bankroll mit HUSNGs auf, wechsle auf cash und verballer wieder alles. HUSNGs, bankroll aufbauen, an den cashtables wieder busto gehen, HUSNGs.... usw.

Gestern hab' ich wieder mal einen multitabling-Versuch unternommen. Ist ganz gut gelaufen, hab' auf jeden Fall keine grösseren Fehler aufrund mangelnder Aufmerksamkeit gemacht. Um ein wenig Übung zu bekommen, werde ich die nächsten paar Tage wohl ein paar 20er 2-tablen.
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass in meinem Fall fast kein Weg am multitablen vorbei führt. Da ich im absolut besten Fall 1.5 Stunden pro Tag zum zocken komme, will ich das fehlende Volumen irgendwie wettmachen. Bei 1 table schaffe ich im Schnitt 5 matches pro Stunde. Mein Ziel ist es, 10 matches pro Tag zu spielen. Normalerweise mach ich es so: 45 Minuten spielen, 10 Minuten Pause, noch mal 45 Minuten spielen. Mit 2 tables sollte das locker reichen für 10 matches.

Und sonst? An die riesigen swings in der bankroll hab' ich mich inzwischen gewöhnt. Nun bin ich schon zwei mal von 2'000$ runter auf 500$, wieder rauf auf 1'700$ und wieder runter auf 500$ :)

Ich hab' mir angewöhnt, nicht mehr in Dollar, sondern in stacks zu rechnen, das ganze sieht dann nur noch halb so schlimm aus.

Beispiel 2'000$ -> 500$:

Wenn ich von 2'000 auf 500 runterfalle, verliere ich zwar 75% meiner bankroll, aber gerade mal 20 von 81 stacks, die ich als Polster habe. Deshalb ist mir der Kontostand eigentlich völlig wurscht. Natürlich habe ich lieber eine vierstellige als eine dreistellige bankroll, aber das ist im Prinzip nebensächlich.


Des weiteren gab es gestern noch einen real-life-badbeat: Die Kollegen von sunrise haben mit das Handy abgestellt, wegen einer Rechnung über 30.90 vom Mai. wtf? Ich bezahle per Lastschriftverfahren, shipt euch das Geld doch einfach von meinem Konto rüber!
Und überhaupt: 30.90? Was für ein Betrag ist denn das? Nur schon die Grundgebühr kostet 25 bucks. Whatever...


Gruss & ship it

easy call

Kurze, witzige und heftigeNL50-HU-session letzte Woche. Allererste Hand:

Ich raise auf dem SB mit J9o
Typ callt

Flop: 7 8 10 Regebogen -> gimme them nuts, baby!

Typ bettet, ich raise, er pusht, ich snapcalle (mein neues Lieblingswort)

Er zeigt AA

Turn: 8

River: A

Märchy: -1 stack


Aber um diese Hand geht es eigentlich gar nicht. Ca. 10 Hände später spielt sich folgendes ab:

Typ raist
Ich calle auf dem BB mit 32 clubs.

Flop: 4 5 8 zwei clubs

Ich checke, Typ bettet, ich pushe (ca. 30$ in einen 6$-Pot, er 30$ behind), er callt.

Turn: weissichnichtmehr

River: 3

Bei ultimate werden die holecards bei einem all-in erst nach dem River gezeigt. Ich hatte also keins meiner outs getroffen, den Mauszeiger bereits auf dem reload-button, da schwupst der Pot in meine Richtung. Ich: "wtf?" Er zeigt AJo. Nice hand, sir.Warum zum Geier callt jemand eine so massive oberbet mit nichts als overcards? Versteh ich nicht.

Montag, 10. September 2007

Routine

Poker ist super. Manchmal. Manchmal ist's auch einfach nur ätzend. Wie jetzt gerade. Hab' momentan eine ausgedehnte break-even-phase, was ich eigentlich noch schlimmer finde als einen downswing. Klingt unlogisch, aber für meine Motivation gibt es nichts schlimmeres als so was wie "Poker-Alltag". Zum Glück bin ich kein Poker-Profi, der mit dem game seine Rechnungen bezahlen muss, ich glaube, ich hätte bereits nach 2 Wochen einen burnout.

Was hilft gegen Langeweile? Rischtisch. Abwechslung. So spiele ich momentan immer abwechselnd ein match NLHE und ein match Omaha Hi/Lo. Bin zwar übelst fishy, aber scheiss drauf, es macht Spass.

Des weiteren hab' ich meine inzwischen völlig verstaubte Playstation2 wieder angeschmissen und das beste game ever wieder entdeckt: GTA San Andreas. Die Tatsache, dass die PS2 in meinem Pokerraum (dem einzigen Raum in der Wohung, in dem geraucht wird) steht, führt nun des öfteren dazu, dass die Rauchpausen statt 5 Minuten eine Dreiviertelstunde dauern.

Was geht sonst noch? Ach ja, am Samstag war noch unsere alljährliche Waldhüttenparty, welche wir zum elften Mal durchführten. Im erweiterten Freundeskreis wird gefeiert und viel Bier getrunken. Es wird jeweils ein Motto bekanntgegeben, nach welchem die Besucher ihre Kleidung richten sollen, was das eigentlich witzige an der Party ist. Dieses Jahr waren Verkleidungen zum Thema "Märchen" gefragt. Da ich absolut keine Fantasie für solche Dinge besitze, beschränkte sich meine Verkleidung auf eine Zwergenmütze. Ralph und ich hielten es für eine gute Idee, die Einkäufe in Coop und Denner mit diesen Mützen auf dem Kopf zu erledigen. Und ich kann euch eins sagen: Die Dinger sahen ja so was von bescheuert aus.

Ach ja, noch was bereitet mir Kopfzerbrechen: Meine zwei Bonsais wachsen nicht. Jaja, ist mir schon klar, dass das der Sinn der Sache ist, aber meine zwei A-Hörner sind noch Sprösslinge und werden noch nicht gestutzt. Ich giesse sie jeden Tag mit Wasser und viel, viel Liebe (meine Mutter sagte, das sei wichtig, die können das spüren), aber trotzdem werden sie nicht grösser. Woran kann das liegen? Zu wenig Sonne? Oder am Ende halt doch immer noch zu wenig Liebe?


Gruss & ship it

Freitag, 7. September 2007

Hutchinson Point System

Märchy's Wundertüte

Fakt: Jeder liebt Omaha

Problem: Jeder kann es ein wenig, keiner so richtig.

Hier habe ich zwei links zu den Hutchinson point-systems. Das ist so was wie ein startinghandchart für Omaha und Omaha hi-lo. Eine sehr gute Richtlinie, um überhaupt mal ein Gefühl für die Stärke einer Starthand zu kriegen.

Omaha

Omaha hi/lo

Donnerstag, 6. September 2007

10'000$

...könnt ihr hier natürlich nicht gewinnen. Glaubt doch nicht alles, was euch erzählt wird, ich brauch einfach ein paar Leser mehr, meine Statistik sieht übel aus :)

Link zum Lockvogel

Und jetzt wo ihr schon hier seid, könnt ihr ein wenig lesen & Kommentare schreiben

sorry für den billigen Trick, aber hey, jeder tut was er kann ;)

Gruss & ship it

Bowchickawowwow!

Ship it! Seit letztem Montag können in der Schweiz privat Pokerturniere durchgeführt werden.
Das ganze muss natürlich im Voraus von der ESBK abgesegnet werden und cashgames sind immer noch illegal, aber fuck it, wenn das mal kein Schritt in die richtige Richtung ist.

Link zum Artikel der ESBK

Ich wünsche der ESBK auf jeden Fall jetzt schon viel Spass bei den geschätzen 13'000'000 Gesuchen die ihnen in den nächsten Tagen wohl ins Haus flattern werden.

Montag, 3. September 2007

Joint, Mütze und Chinesenpoker

Samstag Nacht initiierte Ralph ein spontanes homegame. Das game begann 6-handed, bis sich 2 der Spieler auf den Weg nach Bregenz machten. Übrig blieben Ralph, 2 Kollegen von Ralph und ich. Ralph's Kollegen nenn' ich der Einfachheit halber (und da ich mich nicht mehr an die Namen erinnere) "Joint" und "Mütze". Wenn ich's mir recht überlege trugen beide Mützen und haben gekifft, aber egal.

Ich spiele also mein gewohntes LAG-game und verliere ziemlich schnell mal 2 stacks. Joint und Mütze scheinen sich aggressives Poker nicht wirklich gewohnt zu sein, was sich mit Gemecker über mein ständiges Geraise bemerkbar macht. Logische Folgerung für mich: Ich verlege meine raise-almost-any-two-position vom Button auf den BB :)
Nachdem ich dann stolz einen gelungen all-in bluff mit bottompair gezeigt hatte, waren sie genau da, wo ich sie haben wollte: 0 credit für Märchy.
Hiess für mich: von jetzt an nur noch valuebets. Diese Strategie ist ja nicht wirklich neu und hat einen Haken: Man braucht gute Hände. Und die hatte ich.

Zuerst konnte ich Joint mit Toppair busten. Danach brachte ich meinen stack mit AJ auf einem J-high-board in die Mitte, Mütze instacallte mit KJ.
Ziemlich steamy kaufte er sich noch mal für einen halben stack ein. Diese Kohle wollte ich natürlich auch noch, und das war fast schon zu einfach. Ich raise auf dem CO mit K8o, Mütze callt auf dem BB. Flop kommt K T x. Er spielt 4.00 an, Pot war zu diesem Zeitpunkt 4.00.
Ich war mir sicher, dass er keinen King in der Hand hielt, damit hätte er mich gecheckraist. Ich konnte mir auch vorstellen, dass er mich auszahlt wenn er auch nur irgendetwas getroffen hat.
Ich überlege also kurz und raise demonstrativ auf 200.00 (er hat nur noch ca. 20.00 behind). Ziemlich angenervt callt er meine overbet und zeigt T7o. Nice hand, sir.

Joint und Mütze zogen also busto von dannen und wurden von Kaiser, der früher ab und zu an unserem homegame war, ersetzt.

Von da an gab es keine grösseren stackverschiebungen mehr und ich konnte 5 stacks auscashen, was einem Gewinn von 2 stacks entsprach.

Es gab aber noch 2 plays, auf die ich wirklich stolz bin. Das erste war gegen Kaiser. Leider weiss ich den genauen Ablauf nicht mehr. Auf jeden Fall war das board auf dem River Qh 6h 6s Kc 8h und ich hatte mit A7h meinen Flush gerivered. Obwohl es schon relativ spät war, muckte ich meine Hand auf einen reraise von Kaiser, worauf er mir Q6 für ein geflopptes fullhouse zeigte.

Die zweite Situation spielte sich gegen Ralph ab. Er raist auf dem Button auf 2.00, Kaiser callt, ich auf dem BB mit 43o ebenfalls.

Flop: K 8 3 Regenbogen.

Alle checken. Kam mir schon relativ merkwürdig vor, da das doch ein perfekter Flop für eine cbet von Ralph war.

Turn: 4

Twopair für mich, also spiele ich 4.00 an, Ralph easy-callt. wtf?

River: 4

Obwohl ich mir ein runner-runner-fullhouse gebastelt hatte, war ich nicht wirklich glücklich mit meiner Hand. In 99% aller Fälle spiele ich hier noch einmal an und ziehe vielleicht bei einem heftigen reraise einen fold in Betracht. Hier habe ich nur gecheckt. Ralph schiesst mit 6.00 noch eine Mini-Bet ab.
Spätestens da war klar, dass er tatsächlich die Kings oder 88 hat, also calle ich nur und er zeigt mir seine zwei Könige.

Der check/call auf dem River mag ja sehr weak aussehen, aber das war eine dieser wenigen Situationen, in denen man einfach weiss, dass man hinten ist, deshalb bin ich absolut zufrieden mit meinem Spiel.

Nach Mitternacht zog dann auch Kaiser Leine und Ralph und ich entschieden uns, noch ein wenig chinese poker zu zocken. Jeder scheint dieses game inzwischen zu spielen, also liess ich mich an diesem Abend auch in die Regeln einweihen und quasi entjungfern. Wir spielten für 2.00 pro Punkt. Und zwar bis ca. halb vier am Morgen. Ich muss sagen, das game ist ziemlich witzig und hat einen extremen Tiltfaktor. Das gute daran ist, dass es praktisch ein hundertprozentiges Glücksspiel ist und Tilt nicht wirklich einen negativen Einfluss hat. So konnte ich einen gigantischen 4.00-Gewinn verbuchen, was den gelungenen Abend hervorragend abrundete.
Gruss & ship it