Freitag, 2. November 2007

Halbmarathon

Im Kanton Zug zu wohnen hat nicht nur den Vorteil der geringen Besteuerung. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass Zug ein katholischer Kanton ist und deshalb mit Feiertagen nicht gegeizt wird. Gestern war wieder so einer. Und was macht der streng gläubige Katholik an Allerheiligen? Richtig. Pokern.

Eigentlich war es das normale homegame, bloss wurde bereits um 11:00 gestartet, was eine Spielzeit von ca. 12 Stunden bedeutet. As usual wurde NL50 gespielt. Bei längeren sessions spielen wir immer mit einem cap von 150.00, was heisst, dass man in einer Hand nicht mehr als 150.00 verlieren kann.

Der Tisch war den ganzen Tag über gut besucht, zwischen 4 und 8 Spieler waren jeweils seated. Natürlich gab es jede Menge Geschwätz, Gelächter und auch ein paar gute Hände.

Die interessanteste Hand, in die ich involviert war, spielte sich folgendermassen ab:

Ich bin UTG mit cap, das heisst 150.00
Tucci ist MP, ebenfalls mit 150.00
in LP sitzt Casti mit ungefähr 50.00

Ich erhalte also JJ. Da ich mit einem raise von Casti rechne und da ich dieses kindische limp-reraisen einfach liebe, limpe ich nur. (Jajajaja, ich weiss, bitte keine Kommentare dazu :) ). Natürlich passiert das, was nur jede 390ste Hand passiert: niemand raist, Casti und Tucci limpen nur.

Flop: 10 J Q Regenbogen
Pot: 2.00

Ich spiele 2.00 an.
Tucci minraist auf 4.00. -> Minraise bei Tucci meistens starke Hand
Casti raist auf 16.00 -> Kann vieles bedeuten. Bei diesem board setze ich ihn typischerweise auf so was wie pair + straightdraw oder ähnliches.

OK. Nun, wie weiter? Jetzt mache ich den grossen Fehler, den ich immer wieder an homegames mache: Ich schaue nicht richtig auf die stacksizes. Tucci hatte aber auch NICELY die fetten, orangen chips hinter seinem Stapel grüner chips versteckt, dass ich das Gefühl hatte, er hätte nur so um die 70.00. Klar, ich kann fragen, aber hab' ich nun mal nicht.

Also pushe ich.

Meine Rechnung war ungefähr folgende:

Meine Gegner könnten folgende Hände haben:

AK, K9, 89 für die Strasse
QQ oder TT für ein Set
QT, QJ, JT, für 2 Paare
KT, KJ, KQ, T9, J9, Q9 für pair + straightdraw

AK, QQ, und TT halte ich aufgrund der preflop-action für sehr unwahrscheinlich. Bleiben also noch 2 Hände, gegen die ich hinten bin (98 und K9), allerdings gewinne ich hier dank fullhouse-outs auch zu 35%.
Gegen 2 Paare bin ich zu 85% vorne, gegen pair+straightdraw zu 75%.

Ich habe also 2 Hände, gegen die ich 35% hinten bin, und ziemlich viele Hände gegen die ich 75 bis 85% vorne bin.
Ich muss davon ausgehen, dass die besseren Hände gecallt werden. Die Frage ist nun: werden auch die schlechteren gecallt?
Was meint ihr zu der Hand? Was ändert sich, wenn Tucci 70.00 bzw. 150.00 hat?

Freitag, 19. Oktober 2007

guess who's back ....again

Eigentlich haben sie ja recht. Ich meine die Heulsusen wie Phred, Roman und Paxinor, die mir vorwerfen, ich schreibe "zu wenig". Tatsache ist einfach, dass es pokertechnisch wenig bis nichts zu berichten gibt. Online hab' ich sehr wenig gespielt und vegetiere auf den low-stakes-HUSNG's dahin. Ich bin ja im Moment daran, italienisch zu lernen, was einen Grossteil meiner Freizeit frisst.

Nichtsdestotrotz gab's gestern wieder mal ein homegame. Schön wars. Ich war eigentlich in keine einzige interessante Hand involviert. Lustig wurd's erst, als Phred auftauchte und sich wilde Schlachten mit Gus-to-the-T lieferte. Ihr müsst wissen, dass beide Spieler einen gschätzten Aggressionfaktor von 32 haben und vor allem eins nicht mögen: folden. Höhepunkt des Schlagabtauschs war folgende Hand:

Beide sind äusserst deep, effective stacks ca. 120.00 bei blinds von 0.25/0.50.

Phred raist auf 3.00, Gus-T reraist – ohne seine Karten angeschaut zu haben - auf 12.00. Phred fackelt nicht lange und schiebt den Scheiss rein. 120 Bucks. Gus-T riskiert nun dann doch einen Blick auf seine holcards, überlegt..... ....und callt!
Phred zeigt KQ, Gus-T flippt AT, keine Hilfe für niemand auf dem board, Gus-T gewinnt einen 500BB-Monsterpot.

Phred musste danach arg Kritik einstecken. Im ersten Moment dachte ich auch "Wow. Der Push war ja superschlecht" (sorry Phred ;) )
Nun hab ich mir das Ganze aber noch einmal überlegt. Da Gus-T ja BLIND auf 12.00 geraist hat, kann man die Situation ja so betrachten: Phred ist auf dem SB mit 10 BB (10 mal 12.00).
Gegner hat auch 10BB. Push mit KQ?
Inzwischen bin ich fast überzeugt, dass ein Push unexploitable und somit nicht falsch ist. Ob es der optimale move war, ist wieder ein anderes Thema.

Genau für diese Situationen gibt es ja das Sklansky-Chubukow-Ranking. Ich hab grad keins zur Hand, wäre cool, wenn das mal jemand abchecken könnte.


Zwei äusserst wichtige Erkenntnisse gab's ausserdem noch: Agathe Bauer ist keine Schlagersängering und Kettensäge heisst auf englisch "catsaw".

Gruss & ship it

Montag, 1. Oktober 2007

homegame heroes: Mö




Der Mann mit dem schütteren Haarwuchs ist seit den ersten fivecard-draw-Tagen dabei und beschert dem Rest des Tischs eine harte Zeit. Mö ist ein konstanter, intelligenter Spieler, der sein Geld nicht so einfach hergibt, hero-calls und Monster-laydowns machen kann.
Eine weitere Stärke von Mö ist seine relative tilt-Freiheit. Ob dies mit dem regelmässigen Konsum beruhigender, natürlicher Substanzen zusammenhängt, ist noch nicht abschliessend geklärt. Ein weitere mögliche Begründung für seine Ruhe könnte die Tatsache sein, dass er eine WG mit einem der nervigsten Typen überhaupt hat, dessen blosse Anwesenheit einen Zen-artigen Zustand verlangt. Gruss an Obi an dieser Stelle ;)

Mö nutzt physical tells und interpretiert Sachen in Aussagen, um Leute auf Hände zu setzen. Da kriegt man dann Sätze zu hören wie "Wie du jetzt dieses 'wow!' gesagt hast, hat dich verraten." wtf?
Falls das alles nichts nützen sollte, versucht er es mit ätzendem Anstarren oder der lästigen Ich-verwickel-dich-in-ein-Gespräch-um-noch-was-rauszukitzeln-Taktik.

Auf konkrete Schwächen hinzuweisen ist echt schwierig, auch wenn ich es gerne würde. Eine ist definitiv, dass er einfach noch nicht begriffen hat, dass A2 bis A6 Scheisshände sind, er raist sie lässig in early position und callt nicely 3bets damit. What a fish.

Online ist der Steinhauser nicht so regelmässig aktiv, meines Wissens ist er aber eher an SNGs und MTTs als an den cashtables anzutreffen.
Nichtsdestotrotz erregt Mö sogar nationales Aufsehen (:)) als er den zweiten Platz an der swiss online-poker-championship (oder so ähnlich) bucht und einen netten Pokal, der seither als mein persönlicher Münzbehälter fungiert, abstaubt.
Und gerade gestern belegte er am swiss open den sensationellen dritten Platz, Gratulation noch mal an dieser Stelle!


Zitate von Mö:

"Draw Barrymore"


PS: Wenn Ihr findet, bei den kommenden Portraits muss noch was rein (Steckbrief, Schuhgrösse, sexuelle Vorlieben etc.) schreibt es in den Kommentaren

Mö Superschtar

Wenn ein Pokerblogger länger nichts schreibt, hat das praktisch immer den selben Grund: Es läuft nicht. Online läufts bei mir zur Zeit dermassen Scheisse, dass ich praktisch keine Lust zum spielen, geschweige denn Lust zum bloggen habe. Aber diese Woche habe ich wieder ein Bisschen mehr zeit zum zocken, vielleicht gibts dann wieder das eine oder andere Erfolgserlebnis.

Doch nun zu Erfreulicherem: Mö belegte gestern den gigantischen dritten Platz am swiss open in Bern und cashte NICELY über 7 Kilo. Bendaer und Paxinor mussten sich unglücklicherweise früher verabschieden, was

1. beweist, dass live-poker rigged ist und
2. die von mir erwarteten 3 Podestplätze für unsere homegame-Jungs verhinderte.

Dies ist ein guter Zeitpunkt, um mit meiner Serie "homegame heroes" anzufangen, in welcher ich jeweils einen Spieler unseres inzwischen legendären homegames kurz portraitieren werde. Wenn ich nicht so unglaublich faul wäre, hätte ich das erste längst aufgeschaltet, aber eben...


Gruss & ship it

Montag, 24. September 2007

guess who's back

Millionen von Lesern, Milliarden von verzweifelten Frauen und die gesamte Weltpresse fragen sich: Wo ist Märchy?

Antwort: In den Ferien war er. In Kalabrien. Ihr wisst schon: Mafia, Kontakte pflegen, Kartelle aufbauen, das übliche halt.

Aber ich will euch nicht mit poker-unrelevanten Ferienstories langweilen. Nur so viel: schön wars.

Ach ja, etwas zum Thema Poker gab's dann doch noch: 200 Paulson-chips, etwas merkwürdig in racks verpackt und mit Klebeband zugeschnürt können von den italienischen Flughafen-security-dudes unter Umständen für eine Bombe gehalten werden. Falls ihr so was in der Art vorhabt, empfehle ich euch also, den Satz "Das ist keine Bombe, das sind Pokerchips" auf italienisch auswendig zu lernen.


Gruss & ship it
Märchy

Mittwoch, 12. September 2007

i suck @ cashgame

Seufz.

Momentan läufts nicht gut. Varianz du Arschloch. Ich kann mich nicht mal grossartig über suckouts und dergleichen beklagen. Natürlich verliere ich jeden einzelnen coinflip, normal. Aber auch sonst geht gar nichts. Keine set/set oder gar flush/flush-Situationen, wenn ich mal nice hand habe, hat der andere einfach noch nicer hand oder überhaupt nichts. Am schlimmsten ist es beim cashgame.
Wobei ich gestehen muss, dass ich mit meinem eigenen Spiel da überhaupt nicht zufrieden bin. Ich kann nicht mit dem Finger auf bestimmte Fehler zeigen, ich weiss einfach, dass ich nicht wirklich gut spiele.

Im Moment läuft es immer so: Ich baue meine bankroll mit HUSNGs auf, wechsle auf cash und verballer wieder alles. HUSNGs, bankroll aufbauen, an den cashtables wieder busto gehen, HUSNGs.... usw.

Gestern hab' ich wieder mal einen multitabling-Versuch unternommen. Ist ganz gut gelaufen, hab' auf jeden Fall keine grösseren Fehler aufrund mangelnder Aufmerksamkeit gemacht. Um ein wenig Übung zu bekommen, werde ich die nächsten paar Tage wohl ein paar 20er 2-tablen.
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass in meinem Fall fast kein Weg am multitablen vorbei führt. Da ich im absolut besten Fall 1.5 Stunden pro Tag zum zocken komme, will ich das fehlende Volumen irgendwie wettmachen. Bei 1 table schaffe ich im Schnitt 5 matches pro Stunde. Mein Ziel ist es, 10 matches pro Tag zu spielen. Normalerweise mach ich es so: 45 Minuten spielen, 10 Minuten Pause, noch mal 45 Minuten spielen. Mit 2 tables sollte das locker reichen für 10 matches.

Und sonst? An die riesigen swings in der bankroll hab' ich mich inzwischen gewöhnt. Nun bin ich schon zwei mal von 2'000$ runter auf 500$, wieder rauf auf 1'700$ und wieder runter auf 500$ :)

Ich hab' mir angewöhnt, nicht mehr in Dollar, sondern in stacks zu rechnen, das ganze sieht dann nur noch halb so schlimm aus.

Beispiel 2'000$ -> 500$:

Wenn ich von 2'000 auf 500 runterfalle, verliere ich zwar 75% meiner bankroll, aber gerade mal 20 von 81 stacks, die ich als Polster habe. Deshalb ist mir der Kontostand eigentlich völlig wurscht. Natürlich habe ich lieber eine vierstellige als eine dreistellige bankroll, aber das ist im Prinzip nebensächlich.


Des weiteren gab es gestern noch einen real-life-badbeat: Die Kollegen von sunrise haben mit das Handy abgestellt, wegen einer Rechnung über 30.90 vom Mai. wtf? Ich bezahle per Lastschriftverfahren, shipt euch das Geld doch einfach von meinem Konto rüber!
Und überhaupt: 30.90? Was für ein Betrag ist denn das? Nur schon die Grundgebühr kostet 25 bucks. Whatever...


Gruss & ship it

easy call

Kurze, witzige und heftigeNL50-HU-session letzte Woche. Allererste Hand:

Ich raise auf dem SB mit J9o
Typ callt

Flop: 7 8 10 Regebogen -> gimme them nuts, baby!

Typ bettet, ich raise, er pusht, ich snapcalle (mein neues Lieblingswort)

Er zeigt AA

Turn: 8

River: A

Märchy: -1 stack


Aber um diese Hand geht es eigentlich gar nicht. Ca. 10 Hände später spielt sich folgendes ab:

Typ raist
Ich calle auf dem BB mit 32 clubs.

Flop: 4 5 8 zwei clubs

Ich checke, Typ bettet, ich pushe (ca. 30$ in einen 6$-Pot, er 30$ behind), er callt.

Turn: weissichnichtmehr

River: 3

Bei ultimate werden die holecards bei einem all-in erst nach dem River gezeigt. Ich hatte also keins meiner outs getroffen, den Mauszeiger bereits auf dem reload-button, da schwupst der Pot in meine Richtung. Ich: "wtf?" Er zeigt AJo. Nice hand, sir.Warum zum Geier callt jemand eine so massive oberbet mit nichts als overcards? Versteh ich nicht.

Montag, 10. September 2007

Routine

Poker ist super. Manchmal. Manchmal ist's auch einfach nur ätzend. Wie jetzt gerade. Hab' momentan eine ausgedehnte break-even-phase, was ich eigentlich noch schlimmer finde als einen downswing. Klingt unlogisch, aber für meine Motivation gibt es nichts schlimmeres als so was wie "Poker-Alltag". Zum Glück bin ich kein Poker-Profi, der mit dem game seine Rechnungen bezahlen muss, ich glaube, ich hätte bereits nach 2 Wochen einen burnout.

Was hilft gegen Langeweile? Rischtisch. Abwechslung. So spiele ich momentan immer abwechselnd ein match NLHE und ein match Omaha Hi/Lo. Bin zwar übelst fishy, aber scheiss drauf, es macht Spass.

Des weiteren hab' ich meine inzwischen völlig verstaubte Playstation2 wieder angeschmissen und das beste game ever wieder entdeckt: GTA San Andreas. Die Tatsache, dass die PS2 in meinem Pokerraum (dem einzigen Raum in der Wohung, in dem geraucht wird) steht, führt nun des öfteren dazu, dass die Rauchpausen statt 5 Minuten eine Dreiviertelstunde dauern.

Was geht sonst noch? Ach ja, am Samstag war noch unsere alljährliche Waldhüttenparty, welche wir zum elften Mal durchführten. Im erweiterten Freundeskreis wird gefeiert und viel Bier getrunken. Es wird jeweils ein Motto bekanntgegeben, nach welchem die Besucher ihre Kleidung richten sollen, was das eigentlich witzige an der Party ist. Dieses Jahr waren Verkleidungen zum Thema "Märchen" gefragt. Da ich absolut keine Fantasie für solche Dinge besitze, beschränkte sich meine Verkleidung auf eine Zwergenmütze. Ralph und ich hielten es für eine gute Idee, die Einkäufe in Coop und Denner mit diesen Mützen auf dem Kopf zu erledigen. Und ich kann euch eins sagen: Die Dinger sahen ja so was von bescheuert aus.

Ach ja, noch was bereitet mir Kopfzerbrechen: Meine zwei Bonsais wachsen nicht. Jaja, ist mir schon klar, dass das der Sinn der Sache ist, aber meine zwei A-Hörner sind noch Sprösslinge und werden noch nicht gestutzt. Ich giesse sie jeden Tag mit Wasser und viel, viel Liebe (meine Mutter sagte, das sei wichtig, die können das spüren), aber trotzdem werden sie nicht grösser. Woran kann das liegen? Zu wenig Sonne? Oder am Ende halt doch immer noch zu wenig Liebe?


Gruss & ship it

Freitag, 7. September 2007

Hutchinson Point System

Märchy's Wundertüte

Fakt: Jeder liebt Omaha

Problem: Jeder kann es ein wenig, keiner so richtig.

Hier habe ich zwei links zu den Hutchinson point-systems. Das ist so was wie ein startinghandchart für Omaha und Omaha hi-lo. Eine sehr gute Richtlinie, um überhaupt mal ein Gefühl für die Stärke einer Starthand zu kriegen.

Omaha

Omaha hi/lo

Donnerstag, 6. September 2007

10'000$

...könnt ihr hier natürlich nicht gewinnen. Glaubt doch nicht alles, was euch erzählt wird, ich brauch einfach ein paar Leser mehr, meine Statistik sieht übel aus :)

Link zum Lockvogel

Und jetzt wo ihr schon hier seid, könnt ihr ein wenig lesen & Kommentare schreiben

sorry für den billigen Trick, aber hey, jeder tut was er kann ;)

Gruss & ship it

Bowchickawowwow!

Ship it! Seit letztem Montag können in der Schweiz privat Pokerturniere durchgeführt werden.
Das ganze muss natürlich im Voraus von der ESBK abgesegnet werden und cashgames sind immer noch illegal, aber fuck it, wenn das mal kein Schritt in die richtige Richtung ist.

Link zum Artikel der ESBK

Ich wünsche der ESBK auf jeden Fall jetzt schon viel Spass bei den geschätzen 13'000'000 Gesuchen die ihnen in den nächsten Tagen wohl ins Haus flattern werden.

Montag, 3. September 2007

Joint, Mütze und Chinesenpoker

Samstag Nacht initiierte Ralph ein spontanes homegame. Das game begann 6-handed, bis sich 2 der Spieler auf den Weg nach Bregenz machten. Übrig blieben Ralph, 2 Kollegen von Ralph und ich. Ralph's Kollegen nenn' ich der Einfachheit halber (und da ich mich nicht mehr an die Namen erinnere) "Joint" und "Mütze". Wenn ich's mir recht überlege trugen beide Mützen und haben gekifft, aber egal.

Ich spiele also mein gewohntes LAG-game und verliere ziemlich schnell mal 2 stacks. Joint und Mütze scheinen sich aggressives Poker nicht wirklich gewohnt zu sein, was sich mit Gemecker über mein ständiges Geraise bemerkbar macht. Logische Folgerung für mich: Ich verlege meine raise-almost-any-two-position vom Button auf den BB :)
Nachdem ich dann stolz einen gelungen all-in bluff mit bottompair gezeigt hatte, waren sie genau da, wo ich sie haben wollte: 0 credit für Märchy.
Hiess für mich: von jetzt an nur noch valuebets. Diese Strategie ist ja nicht wirklich neu und hat einen Haken: Man braucht gute Hände. Und die hatte ich.

Zuerst konnte ich Joint mit Toppair busten. Danach brachte ich meinen stack mit AJ auf einem J-high-board in die Mitte, Mütze instacallte mit KJ.
Ziemlich steamy kaufte er sich noch mal für einen halben stack ein. Diese Kohle wollte ich natürlich auch noch, und das war fast schon zu einfach. Ich raise auf dem CO mit K8o, Mütze callt auf dem BB. Flop kommt K T x. Er spielt 4.00 an, Pot war zu diesem Zeitpunkt 4.00.
Ich war mir sicher, dass er keinen King in der Hand hielt, damit hätte er mich gecheckraist. Ich konnte mir auch vorstellen, dass er mich auszahlt wenn er auch nur irgendetwas getroffen hat.
Ich überlege also kurz und raise demonstrativ auf 200.00 (er hat nur noch ca. 20.00 behind). Ziemlich angenervt callt er meine overbet und zeigt T7o. Nice hand, sir.

Joint und Mütze zogen also busto von dannen und wurden von Kaiser, der früher ab und zu an unserem homegame war, ersetzt.

Von da an gab es keine grösseren stackverschiebungen mehr und ich konnte 5 stacks auscashen, was einem Gewinn von 2 stacks entsprach.

Es gab aber noch 2 plays, auf die ich wirklich stolz bin. Das erste war gegen Kaiser. Leider weiss ich den genauen Ablauf nicht mehr. Auf jeden Fall war das board auf dem River Qh 6h 6s Kc 8h und ich hatte mit A7h meinen Flush gerivered. Obwohl es schon relativ spät war, muckte ich meine Hand auf einen reraise von Kaiser, worauf er mir Q6 für ein geflopptes fullhouse zeigte.

Die zweite Situation spielte sich gegen Ralph ab. Er raist auf dem Button auf 2.00, Kaiser callt, ich auf dem BB mit 43o ebenfalls.

Flop: K 8 3 Regenbogen.

Alle checken. Kam mir schon relativ merkwürdig vor, da das doch ein perfekter Flop für eine cbet von Ralph war.

Turn: 4

Twopair für mich, also spiele ich 4.00 an, Ralph easy-callt. wtf?

River: 4

Obwohl ich mir ein runner-runner-fullhouse gebastelt hatte, war ich nicht wirklich glücklich mit meiner Hand. In 99% aller Fälle spiele ich hier noch einmal an und ziehe vielleicht bei einem heftigen reraise einen fold in Betracht. Hier habe ich nur gecheckt. Ralph schiesst mit 6.00 noch eine Mini-Bet ab.
Spätestens da war klar, dass er tatsächlich die Kings oder 88 hat, also calle ich nur und er zeigt mir seine zwei Könige.

Der check/call auf dem River mag ja sehr weak aussehen, aber das war eine dieser wenigen Situationen, in denen man einfach weiss, dass man hinten ist, deshalb bin ich absolut zufrieden mit meinem Spiel.

Nach Mitternacht zog dann auch Kaiser Leine und Ralph und ich entschieden uns, noch ein wenig chinese poker zu zocken. Jeder scheint dieses game inzwischen zu spielen, also liess ich mich an diesem Abend auch in die Regeln einweihen und quasi entjungfern. Wir spielten für 2.00 pro Punkt. Und zwar bis ca. halb vier am Morgen. Ich muss sagen, das game ist ziemlich witzig und hat einen extremen Tiltfaktor. Das gute daran ist, dass es praktisch ein hundertprozentiges Glücksspiel ist und Tilt nicht wirklich einen negativen Einfluss hat. So konnte ich einen gigantischen 4.00-Gewinn verbuchen, was den gelungenen Abend hervorragend abrundete.
Gruss & ship it

Dienstag, 28. August 2007

Stand der Dinge

1- vs 2-tabling

Und wieder mal stehe ich vor einer wichtigen Entscheidung. Diesmal geht es nicht um die Wahl zwischen Turbo oder Regular, sondern um 1- oder 2-tabling. Bisher habe ich nur wenige Versuche unternommen, 2 headsup-tables gleichzeitig zu spielen, mit mässigem Erfolg.

Ich kann euch nämlich eins sagen: An zwei headsup-tables sein A-game zu spielen ist tough shit. Man hat effektiv keine Sekunde Pause, immer ist irgendwo action. Nach spätestens einer Stunde ist es aus mit der Konzentration, man fühlt sich wie nach 2 Stunden Elektrotechnik-Abschlussprüfung. Bei mir auf jeden Fall.

Andererseits soll es angeblich ja Leute geben, die erfolgreich 4-tablen, da nervt es mich halt schon ein wenig, dass ich nicht mal 2 hinkriege.

Jedenfalls hab' ich es gestern wieder mal probiert, eine ca. 2-stündige session lang. Ich schloss mit einem leichten Minus ab. Ob es am 2-tabling lag weiss ich nicht. Ich fand mein Spiel nicht so schlecht, aber da täuscht man sich ja gerne mal.

Der Vorteil liegt natürlich wie bei den Turbos beim Volumen. "2-tablend" bringt man es auf ca. 10 SNG's pro Stunde, mit wahrscheinlich tieferer winrate.
Da ich für mein bankrollmanagement allerdings eine gute winrate benötige, werde ich in naher Zukunft wahrscheinlich erstmal nur 1 table spielen.


Das Sharkscope-Phänomen

Ein weiterer Nachteil einer tieferen winrate ist, dass daraus ein weniger netter sharkscope-Graph resultiert. "wtf?" werdet ihr euch jetzt fragen. Keine Angst, das ist jetzt nicht so ein Ego-Ding, ich druck mir keine Graphen aus und häng mir sie übers Bett, um mir klarzumachen, wie derbe ich doch das Ding rocke. Die Gründe dafür sind ganz pragmatisch.

Folgendes: Viele regulars warten, bis jemand seated ist und "sharkscopen" ihn. Ist er ein winning-player, warten sie auf den nächsten, ist er ein Verlierer oder nur marginaler Gewinner, spielen sie gegen ihn. Als winning-player wird man also weniger oft auf winning-player stossen.

Zusammenfassend könnte man also sagen: Eine gute winrate ist gut für die winrate. Logisch, oder? :)


Ziele

Am Anfang dieses Blogs habe ich als Ziel angegeben, mich auf den 50ern zu etablieren. Das ist mir inzwischen zu mau. Neues Ziel: NL200 headsup. Nach meinem Wochenende im freien Fall hab' ich mich wieder ziemlich gut gefangen, hatte zwischenzeitlich auch einen krassen heater mit 10 (ship it!) Siegen in Serie.
NL100 kann ich zweifelsohne schlagen, NL200 trau' ich mir auch noch zu, nach dem was ich bisher so beobachtet habe. Wie es darüber aussieht, weiss ich nicht. Keine Ahnung, ob ich da skill- und auch Ausdauermässig mithalten kann. Die Frage ist auch, ob ich überhaupt noch höher gehen will. NL200 wäre auch ein schönes Level, um ab und zu mal einen Hunni für was lustiges auszucashen.

Aber das ist eh Zukunftsmusik. Jetzt erstmal nach bisherigem bankrollmanagement "zurück nach oben" und wenn möglich oben bleiben.


Gruss & ship it

Montag, 27. August 2007

Rigged!

Märchy's Wundertüte

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In Zukunft werde ich unter diesem Titel nützliche tools und einige "Perlen" aus meiner persönliche Linkliste vorstellen. Anfangen möchte ich mit einem nicht ganz gewöhnlichen Blog.
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Es ist nicht einfach, sich von den tausenden Pokerblogs im Netz abzuheben. Vlad schafft das, auch wenn es nicht primär um Poker, sondern Spielbetrug im Allgemeinen geht. Ja, richtig, Spielbetrug.

Ich möchte jetzt hier keine Diskussion zum Thema "Moral" lostreten. Ich weiss auch nicht, wieviel - wenn überhaupt etwas - davon wahr ist. Ich lese es einfach gerne, da es eine erfrischende Abwechslung zu dem Einheitsbrei der meisten Pokerblogs ist.

http://www.vlad-spieler.blogspot.com/

Freitag, 24. August 2007

"ja, alles..."

Gestern wurde wieder im gemütlichen Rahmen unter Kollegen gepokert. Gus-T war wieder mal mit am Start, was viel crazy action versprach. Und die gab es auch. Ich war allerdings nur in eine einzige grosse Hand involviert. Ist eigentlich nicht wirklich interessant, aber da das mein Blog ist, poste ich die Hand weil ich gewonnen habe :)

Stacks alle ca. 50.00

- 2G limpt in MP
- Ich raise auf dem Button mit 87s
- rockan im SB callt, 2G callt

Flop: 4 5 6 Regenbogen
Pot: 6.00

- check, check, ich bette 5.00
- rockan raist auf 15.00 (Ich: yes!)
- 2G callt (ich: YES!)
- Ich schiebe das Zeug rein "ja, alles..."
- rockan instacallt (ich: YES!)
- 2G ringt sich auch zu einem call durch (ich: YES!)

rockan: KK
2G: 57

Keine Hilfe für niemand auf Turn und River, ich shippe es nicely.


Dann noch eine Hand, die ich noch interessant finde:

Mö und ich sind deep, beide ca. 120.00 stacks (240BB)

- Mö limpt early,
- ich raise in MP mit A9o auf 2.50
- alle folden, Mö callt.

Flop: 8 7 3 Regenbogen
Pot: 5.00

- Mö checkt
- ich spiele 4.00 an
- Mö raist auf 15.00

Ich bin mir ziemlich sicher, dass er hier any 8 und any 7 raist, da er mir höchstwahrscheinlich nur 2 overcards gibt. Also gibt’s nur eins: raise it up.

- ich raise auf 45.00
- Mö instapush
- ich fold, er zeigt 84.

Nice hand....







...du Fisch :)

Montag, 20. August 2007

moviestar

Alright, videos sind up.

Video 1

Video 2

Video 3


Einfach rechts oben den code eingeben, den countdown runterlaufen lassen und dann auf "free download" klicken.

Schauts euch an wenn ihr Lust habt, freue mich über Anregungen, Kritik und blöde Sprüche.


Gruss & ship it

Autsch!

Wow. Ich bin fast geneigt zu sagen: Doppelwow.

Ich bin immer noch ganz benommen von der Klatsche, die ich dieses Wochenende gekriegt habe.

16 stacks down innert 2 Tagen. Wow.

Aber nun mal von Anfang an. Samstagnacht wollte ich eigentlich nur noch kurz ein paar Hände NL100 headsup spielen, um mich dann aufs Ohr zu hauen. Dass es anders kam, ist nicht schwer zu erraten.

Ich nehme also einen seat an einem leeren Tisch und warte auf Gegnerschaft. Diese lässt nicht lange auf sich warten und schenkt mir gleich nach wenigen Händen einen stack. Ich schiebe mit 86 auf einem 8 6 3 – Flop rein und werde von T8 gecallt. Näis hend, sör.

Genau da hätte ich einfach runterfahren und schlafen gehen sollen, denn dann kam er. Mein pokertechnisches Waterloo. Er spielte sehr merkwürdiges Poker. Kein schlechtes, aber merkwürdiges Poker. Irgendwie. Schwierig zu beschreiben.
Wahrscheinlich kennt ihr das. Hatte ich nichts, callte er runter mit bottompair, hatte ich fullhouse, foldete er flush. Es war zum Verzweifeln. Eine Zeit lang hatte ich wirklich das Gefühl, er könne meine holecards sehen. Er foldete preflop fast nie, hatte ich aber QQ, KK oder AA, wanderten seine Karten ohne eine Sekunde zu zögern auf dem muck. Ich hätte kotzen können.

Bestandteil seiner Strategie war es unter anderem, praktisch jeden Flop out of position zu betten, wenn ich preflop geraist hatte. Diese Strategie basiert einfach auf dem Wissen, dass ich den Flop nur jedes dritte Mal treffe und eigentlich viel folden müsste. Ich weiss allerdings, dass er auch nur jedes dritte Mal trifft, also raiste ich viel, mit overcards, gutshots und allem, was irgendwie spielbar war. Aber immer callte er. Und traf. Und traf. Und ich zahlte ihn brav aus.

Nach ca. 5 stacks down war ich dann doch "leicht angetiltet" und spielte maximal mein B-Game. Da ich online selten lange sessions spiele, bin ich da relativ tiltfrei, aber das war dann doch zuviel des Guten.Es kam mir auch nicht in den Sinn, mir ein leichteres Opfer zu suchen. No fuckin way. Diesen Penner wollte ich busten. Die 3 letzten stacks kann ich nicht mal dem Tilt in die Schuhe schieben, es war schlichtes Pech.

Einmal floppe ich (200BB deep) flush mit 52s, bringe die Kohle auf dem Flop rein, er zeigt J3s für eine höheres Flush. Ich hab' mir im Nachhinein noch überlegt, ob ich das irgendwie noch folden kann, komme aber zum Schluss, dass ich gegen diesen Gegner hier einfach broke gehe.

Nun koche ich innerlich richtig, schiebe meinen letzten stack für diesen Abend ein paar Hände später mit QQ rein, freue mich, dass er JJ zeigt, aber dann auf dem Flop... ihr wisst es.

Dann musste ich die Notbremse ziehen. Ich war sitting out, brauchte erstmal eine Zigarette. Als ich zurückkam, war er (verständlicherweise) immer noch seated.
Ich gratuliere ich per chat zu seinem satten Gewinn und er bedankt sich. Wir unterhalten uns noch ein wenig, immerhin schien es ein netter Typ zu sein, dem ich gerade 800$ vermacht hatte.
Er meinte noch, er spiele eigentlich NL600 und NL1000 headsup, was ich normalerweise mit einem "Ja, klar..." quittiere, diesmal war ich aber gerne gewillt ihm zu glauben :)
Anschliessend meinte er noch, ich spiele wesentlich besser als der durchschnittliche NL100-Spieler und er hätte extremes Kartenglück gehabt. Balsam für die Seele, ich glaube ihm jedes Wort.

Dieser downer schleuderte mich exakt an die Grenze zu den 50er-SNG's zurück. Am Sonntag kam ich dann nur kurz zum spielen. Der Pokergott hatte mich offensichtlich noch nicht genug leiden sehen, wieder verlor ich sage und schreibe 6 SNG's in Serie, diesmal völlig tiltfrei. Seufz.

Das Wochenende war also ein pokertechnisches Fiasko. Eigenltich wollte ich ja einen ersten shot auf NL200 wagen, doch (Achtung, Wortspiel) dieser shot ging zünftig nach hinten los.

Trotzdem halte ich weiterhin an meinem aggressiven bankrollmanagement fest. Dass es so schnell runtergehen kann, zeigt doch eins: Es kann genau so schnell wieder raufgehen.

Ein wenig Spass gab es dann doch noch. Zusammen mit Paxinor und Bendaer hab ich eine NL10-Blödelsession durchgegeben. Mein Ziel war es, so wenig wie möglich zu folden, fast jede Hand zu blöffen und so viele badbeats wie möglich zu verteilen. Die 30$ Verlust nahm ich daher gerne in Kauf ;) Man gönnt sich ja sonst nichts.


Ach ja, noch was. Ich habe zwecks Analyse noch 3 headsup-videos gemacht, welche ich dann hier posten werde.


Gruss & ship it

Donnerstag, 16. August 2007

bankrollmanagement für echte Männer

In einem meiner älteren Posts habe ich mein heads-up-bankrollmanagement beschrieben. Vergesst das. Das ist was für Kinder und alte Leute. Nach ausgiebiger Lektüre einiger Artikel diesbezüglich auf 2+2 habe ich es noch einmal frisiert. Neu heisst es:

(Bankroll / Level)

2 $ - 50$ / 2$
50$ - 100$ / 5$
100$ - 200$ / 10$
200$ - 300$ / 20$
300$ - 500$ / 30$
500$ - 1000$ / 50$
1000$ - ??? / 100$

Das heisst also, sobald ich 10 stacks für ein Level habe, nehme ich einen shot. Verliere ich das Match, geht’s sofort wieder runter. Somit spiele ich im Moment die 100er. Auweia.

Das mag jetzt arrogant klingen, aber die 50er kille ich momentan regelrecht. Bin bis jetzt noch KEINEM Spieler begegnet, der mich ernsthaft ins Schwitzen gebracht hätte.

Paxinor hat mal einen exzellenten Beitrag zum Thema bankrollmanagement auf raise.ch geschrieben. Grundsätzlich bin ich mit ihm absolut einer Meinung: Die meisten winning-player betreiben ein VIEL zu konservatives bankrollmanagement.

Wollen wir mal mein management anschauen. Jedem, der ein konservatives management anpreist, würden da die Haare zu Berge stehen.

Nehmen wir an, ich habe eine bankroll von 1'200$ -> ich spiele die 100er.

Mal angenommen, ich verliere jedes match und halte mich strikt an den Plan. Somit kann ich so viele stacks verlieren:

100er: 2 stacks
50er: 10 stacks
30er: 7 stacks
20er: 10 stacks
10er: 10 stacks
5er: 10 stacks
2er: 24 stacks

Das sind insgesamt sage und schreibe 73 stacks! Ich habe schon viel über HU-SNGs gelesen, der (mit weitem Abstand) übelste downswing, von dem ich jemals gehört habe, war ca. 30 stacks. Das einzige Problem, das entstehen kann, ist die "psychische Belastung" durch das ewige Level-hopping. Hab' ich aber überhaupt keine Probleme mit. Ich werde also never ever busto gehen.

Und falls doch, hab ich eine Bitte an euch: Nehmt mir meinen PC weg, da ich ganz offensichtlich der grösste Fisch auf Erden bin.


Gruss & ship it

Dienstag, 14. August 2007

Warum?

"Und warum der ganze Scheiss?"

Habt ihr euch das noch nie gefragt? Warum opfere ich so viele Stunden meiner Zeit für ein Spiel, wegen dem ich manchmal am liebsten den PC zum Fenster raus in eine Gruppe alter Leute werfen möchte? Ich könnte doch was wesentlich sinnvolleres damit anfangen. Eine Sprache lernen, zum Beispiel. Sport treiben, was weiss ich.


Eine mögliche Begründung liegt ja wohl auf der Hand: Das Geld.

Doch tu' ich es des Geldes wegen? Wohl kaum. Wenn's mir um das Geld ginge, könnte ich abends von Tür zu Tür rennen und selbstgebastelte Scherenschnitte verkaufen, ich würde wahrscheinlich mehr verdienen. Ich bin zufrieden, wenn ich einen anständigen Level spielen kann, nicht busto gehe und niemals einzahlen muss, was mir bis jetzt auch gelungen ist. Wahrscheinlich schlummert irgendwo, ganz tief drin, doch noch die Illusion, irgendwann mal so richtig Kohle zu machen, und das ist auch gut so, aber die Asche ist sicher nicht die Triebfeder.


Ist es die soziale Komponente?

Teils. Unser homegame ist immer das highlight der Woche. Seit ich mit meiner Freundin zusammengezogen bin, komme ich nur noch wenig unter Leute, auf Parties habe ich schlicht keine Lust mehr. Da ist so ein homegame eine äusserst willkommene Abwechslung. Man trifft gute Leute, macht schlechte Sprüche und spielt Poker auf intergalaktischem Spitzennivau ;) (Gruss an dieser Stelle an all meine homegame-buddies. Ihr rockt, auch wenn ihr alles Opfer seid).
Ich würde sagen, ich spiele das homegame zu 95% wegen der zwischenmenschlichen Kontakte, die restlichen 5% machen den Lerneffekt aus, da man sich direkt nach einer Hand darüber unterhalten kann. Zudem sind einige kluge Köpfe am Tisch, die schon viele Hände gespielt und viele Erfahrungen gemacht haben.
Fazit: Live-Poker wird bei mir wegen dem sozialen Aspekt gespielt.

Doch wie sieht es mit onlinepoker aus? Da fällt der Kontakt mit anderen Leuten ja weg. Wenn wir mal von dem blöden chatfenster absehen.

Ist es vielleicht die Herausforderung?

Hier kommen wir der Sache schon näher. Zitat aus meinen "60 Fakten":

"Ich bin äusserst ehrgeizig in jedem Spiel. Lieber sterbe ich, als meine Freundin im Minigolf gewinnen zu lassen."

Rischtisch. Ich denke, darum spiele ich auch heads-up-poker. Wenn Full-Ring-Limit-Poker mit Schach verglichen werden kann, dann ist NoLimit heads-up eine wüste Schlägerei. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Am Ende des Tages bleibt nur der übrig, der als letzter die Nerven verliert und sich am besten auf seinen Gegner einstellen kann.
Genau das liebe ich. Oft wird es dann auch persönllich. Wenn ich drei mal gegen einen Typen verliere, setze ich alles daran, noch ein viertes Match zu kriegen. Oder ein fünftes, sechtes oder siebtes. Erst wenn ich ihn dann endlich mal niedergerungen habe, kann ich mir beruhigt einen neuen Gegner suchen.
(BTW: Man muss kein Genie sein um zu merken, dass ich wohl die schlechtestmögliche table-selection betreibe.)


Ist es eine Sucht?

Scheisse, klar ist es eine Sucht. Ich bin definitiv nicht spielsüchtig im eigentlichen Sinn, ich bin einfach pokersüchtig. Ich bin so süchtig nach Poker wie viele Leute nach Fussball, Musik, Fernsehen oder Schokolade. Es würde auch ohne gehen, aber das Leben wäre nicht halb so schön.


Unter dem Strich ist es wohl eine Mischung aus den genannten Punkten. Bei mir auf jeden Fall. Doch nun genug philosophiert, lasst uns endlich ZOCKEN!



in dem Sinne
Gruss & ship it

Montag, 13. August 2007

weak? passiv? häh?

Also wirklich, daytona666, was zum Geier denkst du dir dabei?:

FullTiltPoker Game #3240512791: $50 + $2.50 Heads Up Sit & Go (24775276), Table 1 - 10/20 - No Limit Hold'em - 13:12:24 ET - 2007/08/13
Seat 1: Schpacko (1,240)
Seat 2: daytona666 (1,760)
daytona666 posts the small blind of 10
Schpacko posts the big blind of 20
The button is in seat #2
*** HOLE CARDS ***
Dealt to Schpacko [2c 4c]
daytona666 calls 10
Schpacko checks
*** FLOP *** [6d 2s Ts]
Schpacko checks
daytona666 checks
*** TURN *** [6d 2s Ts] [5d]
Schpacko checks
daytona666 checks
*** RIVER *** [6d 2s Ts 5d] [Jd]
Schpacko checks
daytona666 checks
*** SHOW DOWN ***
Schpacko shows [2c 4c] a pair of Twos
daytona666 shows [As Ad] a pair of Aces
daytona666 wins the pot (40) with a pair of Aces
*** SUMMARY ***
Total pot 40 Rake 0
Board: [6d 2s Ts 5d Jd]
Seat 1: Schpacko (big blind) showed [2c 4c] and lost with a pair of Twos
Seat 2: daytona666 (small blind) showed [As Ad] and won (40) with a pair of Aces


FullTiltPoker Game #3240500937: $50 + $2.50 Heads Up Sit & Go (24775276), Table 1 - 10/20 - No Limit Hold'em - 13:10:28 ET - 2007/08/13
Seat 1: Schpacko (1,300)
Seat 2: daytona666 (1,700)
daytona666 posts the small blind of 10
Schpacko posts the big blind of 20
The button is in seat #2
*** HOLE CARDS ***
Dealt to Schpacko [Kh 2d]
daytona666 calls 10
Schpacko checks
*** FLOP *** [Js Ad 3s]
Schpacko checks
daytona666 checks
*** TURN *** [Js Ad 3s] [Qs]
Schpacko checks
daytona666 checks
*** RIVER *** [Js Ad 3s Qs] [8s]
Schpacko checks
daytona666 checks
*** SHOW DOWN ***
Schpacko shows [Kh 2d] Ace King high
daytona666 shows [Ah Jh] two pair, Aces and Jacks
daytona666 wins the pot (40) with two pair, Aces and Jacks
*** SUMMARY ***
Total pot 40 Rake 0
Board: [Js Ad 3s Qs 8s]
Seat 1: Schpacko (big blind) showed [Kh 2d] and lost with Ace King high
Seat 2: daytona666 (small blind) showed [Ah Jh] and won (40) with two pair, Aces and Jacks

Übrigens, das war doch ein 50$-headsup. 50$. Nicht 50 cent.

crazy homegame

Ja, ich bin etwas spät, aber über ein erneut ereignisreiches homegame muss halt doch berichtet werden. Das wichtigste in Kürze:

- Ich mache flipament gegen Phred
- Gub-C kollidiert mit Helikopter
- Mö unluckiest player ever


Wie das flipament ausgegangen ist, lest ihr am besten hier nach. Ich sage nur eins: bad beat!

Das mit dem Helikopter ist eigentlich auch schnell erzählt, ich halte es mal in der Märch'schen Telegrammform:

Ralph: Helikopter
Gub-C: tough decision am Tisch
Helikopter -> Gub-C's Gesicht
Peng, Aua
Gub-C: pissed

Das Kartenglück, für das Mö mal seine Seele verkauft hat, scheint aufgebraucht zu sein. Einmal verliert er einen preflop-allin mit A A gegen 10 10, das andere mal bringt er 2G auf einem J 10 x – Flop allin, er hält KK, 2G hält K 10 (wtf?). Der Turn hat mit einer weiteren 10 eine hübsche Überraschung parat. Autsch.

Dann noch eine interessante Hand, als es schon spät und die Runde nur noch 3-handed war (stacksizes so ungefähr):

SB: Ich, stack 160
BB: 2G, stack ??
Button: Gub-C, stack 80

blinds 0.25/0.50

Gub-C raist auf 2.00

Ich calle mit 55, 2G callt

Flop: 7 5 2, zwei clubs
Pot: 6.00

Ich spiele 4.00 an, in der Hoffnung von Gub-C geraist zu werden.
Grundsätzlich versuche ich hier, den credit, den mit Gub-C NIE gibt ;) auszunutzen. Check-call oder check-raise fand ich scheisse.

2G fold, Gub-C call.

Turn: 9, no clubs
Pot: 14.00

Ich check, Gub-C check

Hier hätte ich wohl betten sollen. Der Plan war, dass mich Gub-C auf einen steal auf dem Flop setzt und eine bet reinknallt. Zu diesem Zeitpunkt setze ich ihn am ehesten auf so was wie A5 oder A2. Overpair schliesse ich praktisch aus, da er mich ziemlich sicher auf dem Flop geraist hätte. Flushdraw oder so was wie 66 wären auch möglich.
Er checkt also, was mich die range nicht wirklich einengen lässt.

River: A, kein flush möglich.

Bingo! Best river ever.
Pot: 14.00

Ich spiele 10.00 an, Gub-C raist wie erhofft auf 25.00.

Hier ist ein kurzer Einschub von Nöten: Normalerweise mache ich so gut wie nie min-raises, nicht aber an diesem Abend. Ich hab' die ganze Zeit ge-minraised, meistens mit crapshit, nur einmal preflop mit KK. Wieso? Weil ich es für eine lustige Idee hielt und um mein game NOCH trickier zu gestalten :)

Ihr ahnt es also: Ich minraise auf 40.00.

Nun ist die Frage: Wie schlecht war dieser minraise? Ich finde ihn ehrlich gesagt sogar gut. Gub-C kann sein twopair (und ich setze ihn hier mit grosser Sicherheit auf ein twopair) unmöglich folden, auch wenn ich mit dem blöden minraise extreme Stärke zeige.

Gub-C lacht und stellt seinen ganzen stack rein.

Super. Super-Scheisse. Das wirft natürlich alles über den Haufen. Macht er so was mit TwoPair? Wohl kaum. Bluff? No fuckin' way. Doch was kann er schon haben? AA und 99 schliesse ich aus, da er – wie bereits gesagt – diese wohl auf dem Flop geraist hätte. 77, das muss es sein. 77 oder slowplayed aces, wenn auch ein wenig weit hergeholt. Das einzige einigermasse glaubwürdige Szenario, dass einen guten Ausgang für mich genommen hätte, wäre 22, aber das hätte er wahrscheinlich auch nur gecallt.

Wie auch immer.

Ich sage also sinngemäss zu Gub-C: "Eigentlich müsste ich folden, aber um diese Uhrzeit bin ich dazu nicht mehr in der Lage", calle, er zeigt mir 68, straight auf dem Turn. Nice hand, sir.
Hab ich völlig verschwitzt, ich Fisch.


Jaja, wer schon an einem unserer homegames war, weiss, dass es +++EV ist, nach 22:00 gegen mich zu spielen.

in dem Sinne

Gruss & ship it

Donnerstag, 9. August 2007

Helioktober

Wisst ihr schon, was ihr heute nach der Arbeit/Schule machen werdet? Nicht? Ich schon. Ihr geht schnurstracks in die nächste Migros und kauft euch einen Picoo Z.
Ihr wisst nicht was das ist? Egal. Einfach kaufen. Es lohnt sich.

Es handelt sich hierbei um einen ferngesteuerten Mini-Helikopter. Das Ding ist aus Styropor und Kunststoff, ca. 12cm lang und kostet 50 Fr. Geil as fuck. Ist mir egal, wie kindisch das ist und ob meine Freundin mich jetzt verachtet, das ist es definitiv wert.

http://www.silverlit-flyingclub.com/picooz.htm

Aber aufgepasst, Katzenhalter, weil

Katze: Helikopter = Vogel = Beute

Katze -> Helikopter

Helikopter = busto


Gruss & ship it

Dienstag, 7. August 2007

NL10 losing-player

Folgendes Problem: Meine Konzentration reicht gerade mal für einen heads-up-Tisch. Zwei hab' ich schon des öfteren probiert, was vielleicht eine halbe Stunde gut geht und dann in - gelinde gesagt - "kreativen moves" ausartet -> winrate kaputt -> Kohle weg = schlecht. Eigentlich würde ich am liebsten 1.5 Tische spielen, da es mir bei nur einem Tisch dann doch etwas zu wenig action gibt.
Auch in diesem Fall trage ich einen monetären Schaden davon, da wenig action -> Langeweile -> Märchy spielt zu loose und "kreativ" -> winrate kaputt usw.

Lösung des Problems: Ich spiele nebenbei noch einen NLHE-Tisch. Das funktioniert tiptop. Das mein ich jetzt insofern, dass ich zwischen den heads-up-Händen ein wenig beschäftigt bin. Da ich mich aber zu 95% auf das heads-up-battle konzentriere, spiele ich am NLHE-Tisch wie ein Horst, was auch der Grund dafür ist, dass ich nur NL10 spiele. Ich würde sogar noch tiefer, wenns irgendwie ginge, doch NL10 ist auf FullTilt das Minimum.

Darum möchte ich euch jemanden vorstellen: Märchy. Solider losing-player auf NL10. Ship it this way, motherf***er!

Gruss & ship it

Montag, 6. August 2007

Zwergbaum

Da bei mir pokertechnisch momentan nicht viel läuft, muss ich doch glatt etwas anderes erzählen. Wie ich bei den Fakten über mich bereits geschrieben habe, habe ich mir vorgenommen, einen Bonsai zu ziehen. Fragt mich nicht, wie ich auf so eine Idee komme, so bin ich halt.
Für die, die nicht wissen was ein Bonsai ist: Ein Baum. Einfach kleiner. Durch Stutzen und andere Massnahmen wird der Baum am wachsen gehindert, bis er aussieht wie ein normaler Baum im Massstab 1:50. Klingt unspektakulär, ist es auch.

Auf jeden Fall hab' ich mir ein paar Töpfe & Erde besorgt. Weil's sich gerade so angeboten hat, hab ich ein paar "Propeller" von dem A-Horn (ich weiss es heisst "Ahorn", aber "A-Horn" find' ich cooler) in unserem Garten geholt, diese verbuddelt und gewässert. Von meinem Vater, der jahrelang Bonsais gezogen hat, hab ich ein Buch à la "Bonsai für dummies" ausgeliehen, welches ich dann zu Rate zog, um mein weiteres Vorgehen zu evaluieren. Dann steht da doch tatsächlich:

"...lassen sie die Pflanzen in einem normalen Gefäss einige Jahre wachsen..."

Bitte? Einige Jahre?

Mist. Muss ich mir halt doch ein neues Hobby suchen.

Die, die jetzt sagen "Mann, was für ein langweiliger Post. Und dafür habe ich 1.5 Minuten meines Lebens vergeudet", kann ich beruhigen: Das nächste Bonsai-update folgt also erst so um 2012.

Gruss & ship it

Donnerstag, 2. August 2007

60 Fakten

60 Fakten über mich, die ihr nicht wusstet und wahrscheinlich auch nicht wissen wollt:

  1. Mein Ex-Chef warnte meinen jetztigen Chef in gebrochenem deutsch und folgenden Worten: "Ich warne ihnen: Märchy ist ein käuflich!"
  2. Ich hasse Paris Hilton
  3. Ich liebe Videos, bei denen Menschen Schmerzen ertragen müssen
  4. Ich bin im reifen Alter von 27 noch immer nicht im Besitz eines Führerscheins
  5. Ich wurde an der kantonalen Velo-Prüfung zweitletzter (ship it!)
  6. Ich habe den Orientierungssinn einer Frau
  7. In der Rekrutenschule war ich der einzige von ca. 200 Leuten, der die Kameradenhilfe-Prüfung nicht bestanden hat
  8. Für mich gibt es nichts langweiligeres als tatenlos am Strand zu liegen
  9. Wäre ich ein Mädchen geworden, würde ich jetzt gleich heissen wie meine Freundin
  10. Ich hatte, bis ich 15 Jahre alt war, keinen Fernseher
  11. Weil ich zu faul war, eine Jacke zu kaufen, lief ich einen ganzen Winter lang mit 2 Pullovern rum.
  12. Die Alinghi interessiert mich einen Scheissdreck
  13. Eine tickende Uhr im Schlafzimmer macht mich wahnsinnig
  14. Als Kind war ich total scharf auf Annika von "Pipi Langstrumpf"
  15. Das Wort "Steak" sagt man "Schtiik" und nicht "Steik"
  16. Die erste texas holdem-hand die ich jemals gedealt bekam, war ein flush.
  17. Ich spielte mit 9 Jahren mein erstes Schachturnier und wurde zweiter.
  18. Ich habe das pochierte Ei erfunden
  19. Ich hasse Überraschungen
  20. Ich halte mich für einen der besten "rock'n'roll-racing"-Spieler der Welt
  21. Ich hab' mal eine sprechende Katze gesehen. Ohne Scheiss.
  22. Ich liebe Katzen, aber meine können leider nicht sprechen
  23. Ich halte LARP (google!) für die bescheuertste Freizeitbeschäftigung die es gibt
  24. Ich finde, Gedichte, die sich nicht reimen, sind keine Gedichte
  25. Politik interessiert mich nicht, aber Moritz Leuenberger ist eine Knallcharge
  26. Ich habe mal einen Logo-Kreierer-Wettbewerb gewonnen, von dem ich im Nachhinein erfahren habe, dass ich der einzige Teilnehmer war.
  27. Ich hab' den merkwürdigen Tick, Putzmittel, Zahnpasta & so gleich kistenweise zu kaufen, wenn der Preis reduziert ist
  28. Ich stand einmal SO KURZ davor, mir das T-Shirt-Faltbrett aus dem Shopping-Channel zu bestellen.
  29. Ich hab den Film "Snatch" mindestens schon zehn mal gesehen.
  30. Mein damals hart antrainiertes sixpack wird langsam zu einem grossen "onepack"
  31. Sobald ein Lebensmittel auch nur 1 Tag über dem Ablaufdatum ist, kann ich es nicht mehr essen
  32. Frauen in Unterwäsche find ich ca. 8 mal sexier als nackte Frauen
  33. Ich hab' in meinem ganzen Leben noch nie bei einer Prüfung beschissen
  34. Ich finde Mittermeier nicht wirklich lustig...
  35. ...aber halte Helge Schneider für ein Genie
  36. Ich glaube nicht an die Existenz eines Gottes, bin aber auch nicht überzeugt, dass es keinen gibt..(?)
  37. Ich finde, warme Gerichte mit Früchten (Riz Casimir, Toast Hawai usw) sollten verboten werden
  38. Ich schaue regelmässig "Gülcan's Traumhochzeit"
  39. Ich hab' mir viele Feinde geschaffen, weil folgendes Zitat von mir im "Blick" abgedruckt wurde: "Jassen hat den coolness-Faktor eines Gullydeckels".
  40. Ich würde mich never ever piercen oder tätowieren lassen, find' ich vollkommen overrated
  41. Ich habe vor, einen Bonsai zu ziehen (Karate Kid, alles klar?)
  42. Meine längste (live-)pokersession dauerte 18 Stunden
  43. Ich bin äusserst ehrgeizig in jedem Spiel. Lieber sterbe ich, als meine Freundin im Minigolf gewinnen zu lassen.
  44. Ich steh auf guten, alten Rap-Scheiss à la dilated peoples, J5, gangstarr und beatnuts
  45. Ich hasse alles, was mit house-music zu tun hat
  46. Ich spiele nie Lotto
  47. Mein Lieblingswort ist "Brimborium"
  48. Ich bin Raucher und liebe es
  49. Ich hab' genau 1 outfit: Jeans, T-Shirt, Turnschuhe
  50. Nachdem ich mein Maschinenbaustudium geschmissen habe, bin ich 4 Monate nach Thailand abgehauen
  51. Ich kann Fasnacht nicht ausstehen
  52. Ich hab im Casino mal einen Riesenpott verloren, weil ich mein 98 auf einem 5 6 10 –Flop für eine Straight hielt
  53. Ich hatte noch nie einen alkoholbedingten Filmriss
  54. An dem Tag, an dem "medal of honor" rauskam, hab ich die Berufsschule geschwänzt und das game gleich durchgespielt
  55. Ich war einer der ersten meines Alters die einen Computer besassen (C64), heute hab' ich keinen blassen Schimmer mehr von diesen komischen Geräten, genannt PC
  56. Wenn ich am Tisch etwas über meine Hand sage, entspricht das in 7 von 10 Fällen der Wahrheit.
  57. Ich könnte 4 Tage nonstop in der Sonne liegen, ich werde nie braun. Nur rot.
  58. Ein Traum von mir ist es, irgendwann mal einen Affen als Haustier zu halten.
  59. Du kannst meine Familie beleidigen und mir Tiernamen geben, ich bleibe cool. Wenn du aber sagst, mein Spiel sei "weak-tight", prügel ich dich windelweich.

EV-Gedanken

Folgende Annahme:

heads-up-SNG, Gegner sehr, sehr schlecht, hat seinen stack in den ersten 40 Händen bereits 10 mal preflop reingeschoben. Stacks sind 50:50, die blinds auf einem tiefen Level (15/30 bei 1500 stacks). Er pusht auf dem Button, ich habe ATs. Call oder Fold?

Bei einem cashgame würde ich das wahrscheinlich im Bruchteil einer Sekunde callen. Wenn er 25% seiner Hände reinschiebt, bin ich mit ATs sicher vorne gegen seine range, also +EV. Die Frage ist nun: Ist es max. +EV wenn ich hier in einem heads-up-SNG calle?

Grundsätzlich sollte man ja jeden +EV-shot nehmen. Doch wäre es nicht besser, eine +EV-Möglichkeit auszulassen, um später eine wahrscheinliche (aber nicht sichere) +++EV-Situation auszunutzen?
Das Problem sieht doch folgendermassen aus: Wenn ich calle und gewinne, ist er höchstwahrscheinlich weg. Cashgame wie auch SNG. Ist nicht weiter schlimm, ich hab' ja seine Kohle.

Wenn ich verliere sieht es wieder komplett anders aus. Beim cashgame bleibt er in den meisten Fällen sitzen und gibt uns freundlicherweise die Chance, uns unser Geld wieder zurückzuholen. Bei den low-stakes-SNG kommt es aber höchst selten vor, dass man zwei mal hintereinander gegen den gleichen Spieler spielt (mal abgesehen von UB mit dem "rematch-button"). Die Kohle ist also weg und ward nie wieder gesehen.

Soll ich also callen und den 60:40-Flip nehmen (geschätzt, hab grad kein stove zur Hand)? Oder soll ich folden und auf eine 95:5-Möglichkeit im Verlauf einer "normalen" Hand (auf Flop, Turn oder River) zu warten?

Ich persönlich vermeide preflop all-ins gegen solche Spieler, mal abgesehen von AA, KK, QQ und AK, sprich: Ich folde ATs.

Wäre cool, wenn jemand eine fundierte Meinung dazu schreiben könnte.

Gruss & ship it

Montag, 30. Juli 2007

Turbo oder Regular?

Als NLHE-heads-up-Spieler hat man grundsätzlich zwei Optionen: cashgame oder SNG. Wenn man sich wie ich für die SNG's entscheidet, hat man wiederum die Wahl zwischen Turbo und regular. Unterschied? Die Struktur. Bei den Turbos beginnen die blinds schon auf dem zweiten Level und steigen dann alle 3 Minuten, was wesentlich schneller ist als bei den regulars.

Die gängige Meinung auf 2+2 ist, dass man bei den regulars eine höhere Winrate erzielen kann, da der edge gegenüber einem schlechten Spieler mehr zu Geltung kommt. Die Turbos sollen aber lukrativer sein, da man schlicht und ergreifend mehr matches pro Stunde spielen kann. Verhält sich so ähnlich wie beim 6max-multitabling: 3PTBB/100 an 6 Tischen > 8PTBB/100 an 1 Tisch.

Ich habe bis jetzt praktisch ausschliesslich regulars gespielt, mit nicht überragender aber akzeptabler winrate. Dieses Wochenende hab ich es mal mit den Turbos probiert und wurde prompt geschlachtet. Meine Strategie beinhaltet, dass ich zu Beginn, wenn die blinds tief sind, ein Bisschen experimentiere um ein Gefühl für den Gegner zu bekommen.

Callt er viel OOP?
Zahlt er zu viel für draws?
Wie reagiert er, wenn ich den Flop donke nach einem preflopraise von ihm?

Solche Sachen halt.

Das kostet zwar meistens ein paar chips, doch unter dem Strich lohnt sich diese Investition wenn man die gewonnenen Informationen richtig einsetzt.

Bei den Turbos kosten ein paar misslungene Aktionen aber sehr schnell mal 1/3 bis ½ des stacks, und keine Info dieser Pokerwelt ist so viele chips wert.

Bleibt also nicht viel übrig, als mehr oder weniger ABC-Poker zu spielen und sobald die blinds genug hoch sind eine gute push/fold-Strategie zu praktizieren.

*gähn*

Buchhalterpoker at ist best. Ist mir im übrigen auch schleierhaft, wie man überhaupt die höheren Levels schlagen kann, wenn die Gegner ein Bisschen Ahnung haben.
Darum: fuck turbos. Scheiss auf die paar cent mehr pro Stunde. Ab heute wieder regulars.

Freitag, 27. Juli 2007

Heimspiel

Seit ca. 3 Jahren führen wir wöchentlich ein inzwischen legendäres homegame durch. NL50, unverändert seit dem ersten Tag. Gute Leute, jede Menge dumme Sprüche und crazy action auf dem grünen Filz, kurz: alle Zutaten für einen kurzweiligen Abend. Um dem Spass die Krone aufzusetzen, wählt ein mal pro Monat der dealer was gezockt wird. Dealers choice also. Zur Auswahl stehen:

  • NoLimit Holdem
  • Limit Holdem
  • No Limit Omaha
  • No Limit Omaha hi/lo
  • Limit Seven Card Stud
  • No Limit Crazy Pineapple
  • No Limit Steinhausen Holdem
  • No Limit 5 Card Draw

Dass die Omaha-Varianten NoLimit und nicht PotLimit oder gar Limit gespielt werden, fördert nicht gerade den vernünftigen Umgang mit der Kohle. So war es dann auch eine Omaha-Hand, die mir einen monströsen Pot bescherte. Mein Gegner – ich nenn ihn jetzt mal "Harry" – war mir an diesem Abend durch mehrere merkwürdige min-raise-bluffs aufgefallen. Harry ist grundsätzlich dafür bekannt, je nach Laune any two bzw. any four zu spielen. Seine handselection und preflop-raising-range basieren auf einem System, das niemand ausser ihm (und nicht mal da bin ich mir sicher) jemals durchschauen wird. Böse Zungen behaupten, es sei einzig und allein vom Zufall bestimmt.

Nun gut, die Hand:

effective stacks sind ca. 90.00

Harry openraist auf 2.00 in MP

Spieler X auf dem Button callt

Ich schaue auf AKTT doublesuited im SB, raise auf 8.00

Sicher ein diskutabler raise, da ich OOP sein werde und meine Hand zwar nett, aber nicht die Bombe schlechthin ist. Meine Überlegung: Gegen Harrys raisingrange bin in meilenweit vorne, und Spieler X hätte mit JJxx – AAxx definitiv ge3bettet. Zudem bin ich beim homegame bereit zu gamblen, also easy raise.

Harry callt

Spieler X callt

Pot: 24.00

Flop: 9s 6c 2s (Ich habe KT spades)

Ein guter Flop für mich. Overpair und secondnutflushdraw. Die einzigen Hände, die ich nicht sehen will, sind sets, wrap- und/oder nutflushdraw, und Hände wie 96xx.
Ich entscheide mich dafür, 20 reinzudonken in der Hoffnung, den Pot gleich so zu nehmen. Checken will ich nicht, da es ausser einer 10 oder einem Pik nicht viele Karten gibt, die ich auf dem Turn sehen will. Worst case wäre, wenn Harry callen und Spieler X pushen würde, dann hätte ich eine ziemlich schwierige Entscheidung zu treffen.


Ich bet 20.00

Harry minraise auf 40.00

Spieler X fold

OK. Da wären wir also. Eine weitere, angenehme Eigenschaft von Harry ist es, Omaha-Hände masslos zu überspielen. Deshalb setze ich seine range wie folgt, mit absteigender Wahrscheinlichkeit:

  1. A9 plus komischen draw
  2. nackten flushdraw
  3. two pair
  4. gar nichts/bluff
  5. overpair
  6. set

Gegen diese range bin ich vorne, darum entscheide ich mich für einen push und hoffe, von A9 oder tiefem flushdraw gecallt zu werden. Und wie ich bereits gesagt hatte, deutete der minraise stark auf einen bluff hin, also sah ich eine gute Chance, den Pot hier einzusacken.

Ich all-in

Harry callt nach einigem Überlegen und zeigt....


...58xx für guthot-straightdraw...no flushdraw…

Ich: "Harry, what the fuck…?"

Harry: "Ja, ähm, draws….und so…"

Turn bringt mir den Flush und ein gigantischer Pot wandert in meine Richtung.

Ich weiss ehrlich gesagt nicht so genau, wie gut oder schlecht ich die Hand gespielt habe, aber die Tatsache, dass er mit gutshot callt, bestätigt mir doch, dass der Push nicht so schlecht war.

Mittwoch, 25. Juli 2007

bankrollmanagement? wtf?

Nebst meinem Ziel, mir im micro-stakes-PLO meine Sporen abzuverdienen, hab ich mir noch auf die Fahnen geschrieben, mich endlich auf dem 50$-Level im Bereich heads-up-SNG's zu etablieren. Ich weiss, dass ich die 30er mehr oder weniger problemlos schlage, meine ersten Versuche bei den 50ern gingen aber gewaltig nach hinten los (siehe sharkscope -> Schpacko -> Pokerstars). Grundsätzlich bin ich aber überzeugt davon, dass das in meiner Reichweite liegt.

Zu diesem Zweck hab' ich mir ein ziemlich aggressives bankrollmanagement zusammengeschustert, mit viel Raum nach unten. Das konservative bankrollmanagement für HU-SNG's empfiehlt bis zu 50 buy-ins pro Level. Pfft! Meins sieht wie folgt aus:

bankroll -> stakes

2$...100$ -> 2$
100$...200$ -> 5$
200$...400$ -> 10$
400$...600$ -> 20$
600$...1000$ -> 30$
1000$...???? -> 50$

Ich werde in nächster Zeit also wahrscheinlich munter zwischen den Levels hin- und her-switchen. Wenn ich busto gehe... was soll's. Allerdingsbraucht es schon einen äusserst heftigen downswing, dass auch mein letzter Dollar über den Tisch wandert.

Dienstag, 24. Juli 2007

Arschkäse

Da ich ja auf Spiele mit gigantischer Varianz stehe, hab' ich mich gestern nach ein paar Händen PLO mal wieder meiner eigentlichen Leidenschaft gewidmet: NoLimit Holdem heads-up-poker. 16 matches, 8 gewonnen, 8 verloren, davon ein paar ziemlich unglücklich. Einmal war ich 2800 : 200 vorne und brachte es doch nicht fertig, das Ding in meine Richtung zu shippen.

Irgendwie witztig - obwohl ich's nicht so ganz verstanden habe - der Kommentar eines Gegners. Ein ziemlicher Maniac, hatte nach 15 Händen seinen stack schon ca. 5 mal reingeschoben. Ich raise auf dem SB mit 10 10, er insta-all-in, ich insta-call, er zeigt A7 suited, Ass auf dem Flop, ich verliere. Sein Kommentar: "ty, butt-cheese, ur terrible."

butt-cheese? Mir wurden ja schon viele unschöne Namen gegeben, aber "Arschkäse" hat mit doch noch niemand genannt.

Freitag, 20. Juli 2007

uuund tschüss...

...PLO25.

Let's face it: Ich bin ein Fisch. Zumindest, was Omaha betrifft. Momentan bin ich wohl auf der bösen Seite der Varianz, aber auch die vielen, vielen Fehler die ich mache, tragen bestimmt so einiges zu den roten Zahlen bei, die ich momentan schreibe. Die grossen Pots verliere ich meist durch eigenes Verschulden, auf jeden Fall sähe meine Bilanz einiges besser aus, wenn mein Mauszeiger etwas öfters den Fold-Button finden würde.

Grundsätzlich habe ich aber ein gutes Gefühl bei der Sache, daher wähl ich jetzt einfach Option c) für "ein Level runter damit ich nicht meine gesamte Bankroll unters Volk bringe". PLO10, here i come. Microstakes ahoi. Chat ausschalten, wenn ihr wisst was ich meine.

Ich mach jetzt hier einfach mal eine Ansage:

20'000 Hände PLO10, dann weiterschauen.

Das sind einige Stunden Spielzeit, denn ich kann unmöglich mehr als 3 tables gleichzeitig und auf einem akzeptablen Niveau spielen. Dann kommt noch hinzu, dass es bei praktisch JEDER PLO-Hand (auf diesem Level) einen Flop zu sehen gibt, was die Hands/hour noch mal reduziert.


Gruss & ship it

bla, bla, bla

Ich weiss nicht, wieviel mich diese Scheiss-Chat-features bei den online-pokerrooms schon gekostet haben. Muss 'ne Menge Geld sein. Ich kann es nämlich einfach nicht lassen. Ist so ähnlich wie diese Richtersendungen und talkshows im Fernsehen: Ich weiss, ich reg' mich tödlich auf wenn ich's mir reinziehe, tu es aber trotzdem.

Normalerweise läufts dann irgendwie so ab:

- Märchy spielt 3 tables
- Typ an Tisch 1 beschwert sich zum 18. Mal über sein nicht vorhandenes Glück
- Märchy sagt dem Typen an Tisch 1, er soll doch einfach die Schnauze halten und Halma spielen, wenn er mit badbeats nicht umgehen könne
- Märchy liest die Antwort und foldet nebenbei die Nuts am Tisch 2
- Typ (Tisch 1) erzählt, was er angeblich letzte Nacht mit Märchys Mutter gemacht hat.- Märchy callt mit 56th nuts ein all-in des ultra-TAG am Tisch 3
- Märchy ignoriert Aggressor von Tisch 1 BEWUSST, was seine ganze Konzentration erfordert.
- Märchy's Zeit läuft am Tisch 2 ab, weshalb AAKK doublesuited gefoldet wird.
- Märchy versucht sich wieder zu konzentrieren, was auch gelingt, allerdings nur so lange, bis sich Tisch 1 mit bestenfalls durchschnittlilchen Beleidigungen wieder meldet.
- undsoweiterundsofort
- Märchy: -5 stacks.

Mit der Zeit merkt man, dass 99% der Chatter sich immer wiederholdenden Mustern folgen, so dass man die Schwätzer grob kategorisieren kann:

Der Klugscheisser

Kennt die odds für einen flushdraw und lässt das den Tisch in regelmässigen Abständen wissen. Gibt hilfreiche Tipps an nicht ganz so talentierte Spieler wie "lol, keep on calling, in the long run you lose all your money!". Das "lol" kommt in praktisch jedem Satz vor und ist ein Zeichen der Verachtung gegenüber dem ungebildeten Durchschnittsspieler. Sehr verbreitet, nervt extrem, bringt mich von 0 auf 180 in 0.012 Sekunden.

Zitate:
"lol, nice preflop-raise with 95!!"
"lol, you didnt have the odds to call!!!"
"lol"
"lol, nice hand!!"
"lol, what a joke!"
"lol, all-in with 1 pair!!"


Die Heulsuse

Der unglücklichste Pokerspieler ever. Verliert jeden coinflip, hat einen downswing seit 8 Millionen Händen.

Zitate:
"i had KK vs AA 65 times today. Lost every single time."
"i always lose with aces"
"i fold the best hand because you will outdraw me."


Der Verschwörungstheoretiker

Naher Verwandter der Heulsuse. Nur hat er einen Schuldigen: den pokerroom.

Zitate:
"Riverstars"
"rigged!"
"i played on 200 other sites, none of them was nearly as bad as this one."


In dem Sinne: "stfu and play poker"

Gruss & ship it

Montag, 16. Juli 2007

Omahahaha

Momentan verbinge ich viel Zeit damit, die Geheimnisse von PotLimit-Omaha zu ergründen. Ein lustiges Spiel. Da ich aber noch sehr viele und zum Teil haarsträubende Fehler mache, habe ich mir vorgenommen, so lange PLO25 zu spielen, bis ich

a) Pleite bin oder
b) genügend Erfahrung und Sicherheit gewonnen habe, um ein Level aufzusteigen.

Eins habe ich ziemlich schnell gelernt: Wer Omaha spielt, muss gute Nerven haben. Da die Varianz riesig ist, sind gigantische swings keine Seltenheit. Ich habe zwar erst ca. 5'000 Hände gespielt, doch musste ich dies bereits am eigenen Leib erfahren. Auf einen netten upswing gleich zu Beginn (+12 stacks) folgte ein weniger netter downswing von ca. 14 stacks. Dass ich noch nicht broke bin, verdanke ich allerdings grösstenteils der Tatsache, dass die meisten Gegner noch weniger Ahnung vom game haben als ich. Danke, Jungs.

Doch nicht nur bankrolltechnisch gehts tierisch rund, oftmals sind einzelne Hände die reinste emotionale Achterbahnfahrt.

Beispiel:

LAG in early position raist, ich 3-bette auf dem CO mit 9 9 8 7 double suited.

callingstation im BB callt

LAG callt

Flop: Kh 9s 2s

Wohlige Wärme breitet sich im ganzen Köper aus. Middle-Set auf semigefährlichem board, damit kann ich mehr als gut leben. Just gimme them money, ihr Fische.

check, check, ich bette Pot

call, call. Was sonst.

Turn: Js

Verfi***te Scheisse. Jedes verdammte Mal passiert das. Flush. Auf jeden. Ich möchte heulen und nie wieder Poker spielen.

check, check, ich checke auch, ein wenig angepisst.

River: 2d

What a beauty! Die Welt ist wieder in Ordung. Omaha ist so easy.

BB checkt, LAG checkt, ich schiebe das Zeug rein, BB callt (what a clown, kann sich nicht von seinem J-high flush trennen!), LAG foldet.

BB zeigt: A 7 2 2 für quads. Nice hand, sir.


So (oder so ähnlich) geht das die ganze Zeit. Von himmelhoch jauchzend über zu Tode betrübt zu ernüchtert innerhalb weniger Sekunden. Omaha-Profis müssen eiskalte Gefühlskrüppel sein, und genau das will ich auch werden. Aber so was von.


Gruss & ship it

Erster!

Mit Stolz präsentiere ich: den ersten Pokerblog der Welt!

...mal abgesehen von den geschätzen 23 Millionen die es bereits gibt.

Jaja, ich weiss, jeder tut es, und das letzte, was die Welt jetzt braucht, ist ein weiterer Pokerblog. Ist mir aber relativ egal. Inspiriert von Blog-Grössen wie Florian, Ali KGB und natürlich Überblogger Phred werde ich hier meinen Beitrag dazu leisten, dass der Nachschub an überflüssigen Informationen im Internet niemals versiegen möge.


Nun gut. Kurz noch ein paar Worte zu meiner Person:

Poker spiele ich nun seit ca. 3 Jahren, online sind es jetzt vielleicht 2 Jahre, so genau weiss ich das nicht mehr. Dass ich nach 2 Jahren online-poker noch immer micro- und low-stakes spiele, hat vor allem einen Grund: Disziplinlosigkeit. Vielleicht ist es auch fehlendes Talent oder schlicht Dummheit, ich bevorzuge aber Disziplinlosigkeit. Das klingt, als könnte man daran noch etwas ändern.

Auf jeden Fall zieht sich ein Verhaltensmuster wie ein roter Faden durch meine bisherige "Karriere": Ich starte topmotivert in ein neues Gebiet (Limit Holdem, NoLimit Holdem, heads-up, Omaha, etcetc...) arbeite mich von ganz unten nach oben, kassiere einen downswing, hab' keine Lust mehr, nächstes Abenteuer.Die Folge ist offensichtlich: Ich kann alles ein Bisschen aber nichts so richtig. Bankrolltechnisch kommt man so natürlich auch auf keinen grünen Zweig. Höchststand meiner bankroll war ca. 2'700$, seit Monaten pendle ich nun um die 1'000$-Grenze.

Grundsätzlich halte ich es beim pokern wie ihm richtigen Leben: Sobald's nach Arbeit riecht, bin ich weg. Will sagen: 3 Stunden pro Tag hochkonzentriert 8 tables zu grinden ist einfach nicht mein Ding. Ich bin mit Leib und Seele Pokerspieler und liebe alles, was mit dem Spiel zu tun hat. Deshalb soll es in erster Linie Spass machen.

So, genug gschwafelt. Vielleicht hab ich von dieser Bloggerei auch schon nach 3 Einträgen die Schnauze voll, ich rate euch also, den Blog TÄGLICH zu lesen, denn jeder Eintrag könnte der letzte sein ;)

Gruss & ship it


PS: beinahe vergessen: Ich bin Gründungsmitglied und Admin von raise.ch, dem Pokerforum mit den attraktivsten usern der Welt. Wer noch keinen account dort hat, soll diesen unhaltbaren Zustand bitte schleunigst beheben.