Dienstag, 14. August 2007

Warum?

"Und warum der ganze Scheiss?"

Habt ihr euch das noch nie gefragt? Warum opfere ich so viele Stunden meiner Zeit für ein Spiel, wegen dem ich manchmal am liebsten den PC zum Fenster raus in eine Gruppe alter Leute werfen möchte? Ich könnte doch was wesentlich sinnvolleres damit anfangen. Eine Sprache lernen, zum Beispiel. Sport treiben, was weiss ich.


Eine mögliche Begründung liegt ja wohl auf der Hand: Das Geld.

Doch tu' ich es des Geldes wegen? Wohl kaum. Wenn's mir um das Geld ginge, könnte ich abends von Tür zu Tür rennen und selbstgebastelte Scherenschnitte verkaufen, ich würde wahrscheinlich mehr verdienen. Ich bin zufrieden, wenn ich einen anständigen Level spielen kann, nicht busto gehe und niemals einzahlen muss, was mir bis jetzt auch gelungen ist. Wahrscheinlich schlummert irgendwo, ganz tief drin, doch noch die Illusion, irgendwann mal so richtig Kohle zu machen, und das ist auch gut so, aber die Asche ist sicher nicht die Triebfeder.


Ist es die soziale Komponente?

Teils. Unser homegame ist immer das highlight der Woche. Seit ich mit meiner Freundin zusammengezogen bin, komme ich nur noch wenig unter Leute, auf Parties habe ich schlicht keine Lust mehr. Da ist so ein homegame eine äusserst willkommene Abwechslung. Man trifft gute Leute, macht schlechte Sprüche und spielt Poker auf intergalaktischem Spitzennivau ;) (Gruss an dieser Stelle an all meine homegame-buddies. Ihr rockt, auch wenn ihr alles Opfer seid).
Ich würde sagen, ich spiele das homegame zu 95% wegen der zwischenmenschlichen Kontakte, die restlichen 5% machen den Lerneffekt aus, da man sich direkt nach einer Hand darüber unterhalten kann. Zudem sind einige kluge Köpfe am Tisch, die schon viele Hände gespielt und viele Erfahrungen gemacht haben.
Fazit: Live-Poker wird bei mir wegen dem sozialen Aspekt gespielt.

Doch wie sieht es mit onlinepoker aus? Da fällt der Kontakt mit anderen Leuten ja weg. Wenn wir mal von dem blöden chatfenster absehen.

Ist es vielleicht die Herausforderung?

Hier kommen wir der Sache schon näher. Zitat aus meinen "60 Fakten":

"Ich bin äusserst ehrgeizig in jedem Spiel. Lieber sterbe ich, als meine Freundin im Minigolf gewinnen zu lassen."

Rischtisch. Ich denke, darum spiele ich auch heads-up-poker. Wenn Full-Ring-Limit-Poker mit Schach verglichen werden kann, dann ist NoLimit heads-up eine wüste Schlägerei. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Am Ende des Tages bleibt nur der übrig, der als letzter die Nerven verliert und sich am besten auf seinen Gegner einstellen kann.
Genau das liebe ich. Oft wird es dann auch persönllich. Wenn ich drei mal gegen einen Typen verliere, setze ich alles daran, noch ein viertes Match zu kriegen. Oder ein fünftes, sechtes oder siebtes. Erst wenn ich ihn dann endlich mal niedergerungen habe, kann ich mir beruhigt einen neuen Gegner suchen.
(BTW: Man muss kein Genie sein um zu merken, dass ich wohl die schlechtestmögliche table-selection betreibe.)


Ist es eine Sucht?

Scheisse, klar ist es eine Sucht. Ich bin definitiv nicht spielsüchtig im eigentlichen Sinn, ich bin einfach pokersüchtig. Ich bin so süchtig nach Poker wie viele Leute nach Fussball, Musik, Fernsehen oder Schokolade. Es würde auch ohne gehen, aber das Leben wäre nicht halb so schön.


Unter dem Strich ist es wohl eine Mischung aus den genannten Punkten. Bei mir auf jeden Fall. Doch nun genug philosophiert, lasst uns endlich ZOCKEN!



in dem Sinne
Gruss & ship it

2 Kommentare:

Niels hat gesagt…

Hallo lieber Pokerblog Kollege,

mir gefällt dein Blog und ich würde gerne mit dir einen Linktausch machen. Würd mich freuen, wenn du Interesse hast und dich meldest.

Am besten per ICQ oder in den Kommentaren in meinem Blog.
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Liebe Grüße aus Hamburg.
Niels

Beep hat gesagt…

Interessante und ehrliche Analyse! :)

Gruss

-Beep

Beep's Poker Blog